Das Christentum taugt nicht mehr so gut als Werbeargument für die Mitmenschlichkeit der Kirchenkonzerne.
Diakonie und Caritas haben das längst gerochen. „Menschlich. Bethel“ verspricht das Werbeplakat, nicht „Christlich. Bethel“, nicht „Protestantische Ethik. Bethel“. Der Pflegekonzern „Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel“ wirbt in der Vorweihnachtszeit 2010 um Spenden und Kunden mit einfachter Mitmenschlichkeit. Eine positive Tendenz – die Überheblichkeit der Christenmenschen gegenüber anderen Sozialunternehmen, ob nun kommerziell oder gemeinnützig, verschwindet allmählich. Allerdings nähern sich auch die Arbeitsbedingungen dem Rest der Welt an. Längst ist es kein Privileg mehr, bei Kirche, Diakonie und Caritas zu arbeiten. Lohndumping, Leiharbeit, Auslagerung von ganzen Abteilungen in andere Unternehmen bei verschlechterten Arbeitsbedingungen. All das ist Alltag – auch in Bethel bei Bielefeld? Menschlich?
@Gero: Ja, das Geld zahlt zu 95% der Staat – also wir.
Wahrscheinlich noch nie was gespendet aber sich über Lohndumping, Leiharbeit, Auslagerung von ganzen Abteilungen in andere Unternehmen bei verschlechterten Arbeitsbedingungen beschweren.
Schon mal daran gedacht, dass das ganze Geld auch irgendwo herkommen muss???
Ja. Ergebnis: Das Geld für die Unternehmungen der Diakonie wie Bethel kommt zu 99 Prozent aus den Kassen des Staates und der Pflege- und Krankenversicherungen. Wie bei der weltlichen Konkurrenz, z.B. der AWO und kommerziellen Pflegeunternehmen auch. Aber dort dürfen die Beschäftigten auch nach dem staatlichen Recht für ihre Rechte eintreten. Als Gewerkschafter und Betriebsräte.
Es liegt ganz sicher nicht an mangelnden Spenden, wenn Bethel Dumping betreibt. Eher an der mangelhaften Finanzierung des Pflegesektors. Denn was da fehlt, kann durch Spenden gar nicht wett gemacht werden.
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