Das tun die Kirchen als Letztes: ihr Vermögen mindern und es für sinnvolle Zwecke verwenden. Und das betrifft nicht nur die katholischen Bistümer, deren Vermögen eingestandernermaßen nicht einmal die Bischöfe und Generalvikare kennen. Ist die innerkatholische Empörung über den Limburger Bischof auch deswegen so groß, weil er seinen Sitz mit eigenem Geld bauen ließ statt mit staatlichem Geld? Warum hält Tebartz-van Elst es nicht wie der Münchner Bischof Reinhard Marx? Dessen Rokkoko-Palast wurde für rund 8,7 Millionen Euro renoviert, davon kamen 6,5 Millionen vom Freistaat Bayern.
Und an der Basis? Lieber sammeln die Gemeinden eine Sonderkollekte nach der anderen bei dern Gläubigen ein, um eine Kirchturmrenovierung oder eine neue Orgel zu finanzieren. An ihre Rücklagen gehen sie dafür nicht. Die schaffen einen Kleinbus an, um ihre Mitglieder zum Gottesdienst zu kutschieren. Oder das Presbyterium möchte lieber die Reisenden aus der Gemeinde zum Kirchentag bezuschussen als das Kinderheim in Rumänien. Für letzteres wird an einem Sonntag lediglich eine kleine Kollekte gesammelt. Das ist die Erfahrung von Gabriele in etlichen Jahren als Presbyterin in ihrer Gemeinde im Speckgürtel von Köln. Nachzulesen im „Kirchenhasserbrevier“.