Der Geiz von Christenmenschen hat auch mal segensreiche Wirkung. Die zugeknöpften Christen-Portemonaies brachten B.B. King (geb. 1925) dazu, sich auf den Blues zu konzentrieren und bescherten damit der Menschheit einen der besten Bluesgitarristen. Das kam so: Als Junge sang B.B. King in einem Gospelchor. Als junger Mann verdiente er in den 1940er Jahren nach der Farmarbeit in Mississippi samstags ein Zubrot als Straßenmusiker. Um seinen Umsatz zu steigern, postierte er sich an einer Straßenecke, wo auf der einen Seite weiße Passanten und auf der anderen schwarze vorbei gingen – es war zur Zeit der „Rassentrennung“ in den US-Südstaaten. Das Publikum durfte sich auch mal wünschen, was er spielen sollte, erzählt King. „Die, die Gospel hören wollten, applaudierten anschließend, klopften mir auf die Schulter und meinten: ‚Junge, das war nett, du wirst eines Tages richtig gut werden.‘ Aber sie waren nichts in den Hut, der vor mir lag.
Aber diejenigen, die Blues hören wollten,taten was hinein. Und jetzt wissen Sie, warum ich Bluessänger bin.“
(Quelle: Radiofeature von Petra Müller zu B.B. Kings 85.Geburtstag: „The Thrill is gone?“, WDR 5, 16.9.2010)
B. B. King wurde von der Musik begeistert als er 1935 dem Straßenmusiker Honeyboy Edwards (1915-2011) zuhörte. Edwards berichtet in seinen Erinnerungen, dass damals in den 20er Jahren der Gemeindepfarrer sich jeden Sonntag bei einer anderen bitterarmen Familie durchfraß. Das hat seinen Glauben erheblichen Abbruch getan. Religiöse Themen und Songtexte waren nie mehr für ihn ein Thema.
Son House (1902-1988) nahm die Sache pragmatisch. Man sagte ihm zwar immer eine Nähe zur Baptistenkirche nach; ein Text zeigt aber deutlich seine Einstellung: „I want to be a baptist preacher – so I don´t have to work.“
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