Ganz heimlich still und leise hat die Deutsche Bischofskonferenz ihre Datensammelwut im Zusammenhang mit dem Besuch des Papstes in Deutschland zurück gefahren. Natürlich hat es nichts mit meiner Berichterstattung zu tun, sagt jedenfalls ihr Sprecher Matthias Kopp. Und hätte nicht die Katholische Nachrichtenagentur in der Woche nach unseren Berichten nachgefragt, was es mit der Datensammlung auf sich hat, hätte niemand was gemerkt.
Mittlerweile werden die beiden Felder für Geburtsdatum und Geburtsort nicht mehr erhoben. Nachträglich erhielten rund 200.000 Besteller von Einlasskarten per Email die Belehrung, dass sie der Weitergabe ihrer Daten an die Polizei widersprechen können. Und vor einigen Tagen vom Bistum Erfurt verschickten Einlasskarten für die Messe auf dem Eichsfeld erhalten überhaupt keine persönlichen Daten mehr – sie sind also nicht personalisiert. Die angebliche Notwendigkeit, den Namen jeder Person zu kennen, die sich bei einer Papstmesse aufhält, hat sich also in Luft aufgelöst, im Rahmen eines, wie Matthias Kopp es nennt, dauernden Prozesses der Optimierung.
Im jederzeitigen Rechthaben hat die katholische Kirche Routine. Fehler wurden nicht gemacht. Also wurden sie auch nicht korrigiert…
Internen Emails zufolge sollten die zur Personalisierung erhobenen Daten von Geburtsdatum und -ort am 26. Juli gelöscht. Auf der Website papst-in-deutschland.de werden Anmelder nun gebeten, sich in Datenschutzfragen an nur noch eine Mailanschrift zu wenden, hinter der sich anscheinend die Datenschutzbeauftragte des Verbandes der deutschen Diözesen, Martina Burke, verbirgt.
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