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Trauer bei Kirchenhasser nach Mixas Rücktritt

Statue einer Trauernden

Foto: Linda Graindourze


Mit großem Bedauern haben Kirchenhasser das Rücktrittsangebot des Augsburger Bischofs Walter Mixa zur Kenntnis genommen. Mixa werde ihm fehlen, sagte „Kirchenhasser“-Autor Ulli Schauen in Köln. Es sei zu befürchten, dass sich womöglich allmählich eine bescheidenere katholische Kirche entwickele – geleitet von Bischöfen, mit denen man ganz normal diskutieren könne und die ihre Institution nicht mehr im Besitz der absoluten Wahrheit wähnten.

Allerdings: „ Auch wenn der Rücktritt von Mixa natürlich ein Rückschlag ist – ich bin zuversichtlich, dass Kirchenhasser auch noch in den nächsten Jahrzehnten, womöglich Jahrhunderten, eine wichtige Rolle spielen können“, sagte Schauen mit Verweis auf die mindestens 1,8 Millionen Kirchenbeschäftigten und auf Legionen von den Kirchen willfährig dienenden Politikern und Kirchenlobbyisten in Kommunen, Land, Bund und EU. Unabhängig davon, wer die Bischofsämter bekleidet, sie außerdem schon ihre schiere Machtfülle kritikwürdig. „Ein weiser König ist und bleibt dennoch König – also ein Anachronismus.“

Mit seinem Rückzug verliere ein großartiges Dreigespann, das MMM-Trio der deutschen Bischöfe (Joachim Meisner, einen profilierten Exponenten, der immer für ein knackiges Kirchenhasser-Zitat gut war. Zuverlässig hat Mixa stets die „Verdunstung menschlicher Werte“ in der Gesellschaft und „aggressiven Atheismus“ beklagt, wenn ein Alois Glück auch nur ansatzweise den Zölibat aufweichen wollte. (Seite 230 des Kirchenhasserbreviers).
Vom Publikum, vom Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks ließ sich „Exzellenz“ gerne devot-unkritische Fragen zu Füßen legen. Er sorgte dafür, dass der Autor Marcus Wegner bei „Menschen bei Maischberger“ ausgeladen wurde, damit Mixa sich nicht öffentlich mit seiner Praxis des Exorzismus im Bistum Augsburg auseinandersetzen musste (S. 85). Seinem Bruder im Geiste Kardinal Joachim Meisner eilte er zur Hilfe, als der Kölner Bischof Prügel bezog wegen seines „Entartete Kunst“-Ausspruchs (S. 255).