Spätestens Mitte Mai 2010 wird die wegen Trunkenheit am Steuer als Bischöfin und EKD-Ratsvorsitzende zurückgetretene Margot Käßmann wieder öffentlich auftreten. Immerhin 13 Podien, Bibelarbeiten und andere Events mit „Dr. Margot Käßmann, ehem. Ratsvorsitzende Ev. Kirche in Deutschland, Hannover“ verzeichnet die Datenbank des Ökumenischen Kirchentags in München, der vom 12. bis 16. Mai stattfindet. Das im März verschickte Faltblatt des Ökumenischen Kirchentages trug an noch an prominenter Stelle ihr Foto, neben dem des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Zollitsch – es war wohl vor ihrer nächtlichen Ausfahrt und vor ihrem Rücktritt gedruckt worden.
Frau Käßmann wird sich unter anderem mehr als eine Stunde lang zu der Frage auslassen „Sind die Kirchen ein Zeichen der Hoffnung in der Welt?“ und eine Diskussion bestreiten mit dem verschwurbelten Titel „Frauen und Macht – Ermächtigung – Frauen mit Macht“.
Gespannt sind wir alle, welche zehn halboffiziellen und eine inoffizielle Aussagen des Protestantismus sie besonders in den Vordergrund stellen wird – die sie alle als Persönlichkeit selbst repräsentiert:
- Wir sind auch nicht besser als ihr
- Wir predigen euch was Besseres als ihr seid
- Wir machen uns ganz viel Gewissenbisse
- Aber wir können auch feiern, jawohl, das haben moderne Protestanten gelernt
- Wenn wir erwischt werden, treten wir zurück
- Deswegen sind wir was Besseres
- Jedenfalls sind wir besser als die Katholiken, weil die treten nicht so schnell zurück
- Und vergib uns unsere Schuld!
- Und wenn ihr jetzt weiter auf uns herum hackt…
- … dann vergeben wir euch trotzdem.
- Ätsch!